Der Selbstwert ist die grundlegende Einstellung, die wir uns selbst gegenüber haben. Also die Art und Weise, wie wir uns selbst bewerten.
Obwohl das streng genommen kein Gefühl ist, sprechen wir oft vom Selbstwertgefühl eines Menschen. Im Alltag begegnen uns in diesem Zusammenhang auch die Begriffe Selbstvertrauen, Selbstsicherheit oder Selbstbewusstsein. Sie alle geben Auskunft darüber, welchen Wert wir uns selbst zuschreiben. Wie sehr mögen wir uns? Was halten wir von uns? Wie sehr sind wir mit uns als Mensch zufrieden? Und wie gehen wir damit um, wenn wir mal nicht zufrieden sind?
Unser Selbstwert ist nicht immer gleich, sondern kann ganz unterschiedlich ausgeprägt sein. Jemand kann zum Beispiel einen niedrigen Selbstwert beim Sport, aber einen hohen bei handwerklichen Aufgaben haben.
Ein positiver Selbstwert ist wie ein seelisches Immunsystem, das unser Wohlbefinden und unsere Widerstandskraft (Resilienz) steigern kann. Wenn zum Beispiel etwas schwieriger ist als erwartet oder nicht so gut gelingt, zeigen Menschen mit einem ausgeprägten Selbstwert oft ein größeres Durchhaltevermögen und sind weniger schnell frustriert. Das kann bedeuten, dass sie für eine längere Zeit konstruktiv mit Kritik und Misserfolgen umgehen können und auf ihre Fähigkeiten vertrauen.
Menschen mit einem niedrigen Selbstwert neigen hingegen zu Selbstkritik bis hin zum Selbsthass und erleben sich manchmal sogar als wertlos. Sie sehen die Ursache für Misserfolge und Fehler vor allem in der eigenen Person begründet und geben sich die Schuld. Es ist daher nicht verwunderlich, dass viele psychische Belastungen mit einem verminderten Selbstwert einhergehen.
Manche Menschen machen Ihren Selbstwert von der Meinung anderer oder der Gesellschaft abhängig. Dabei geht es auch vor allem um die Art und Weise wie wir mit uns selbst sprechen, also um die innere Haltung uns selbst gegenüber.
Der Ursprung aller Konflikte zwischen mir und meinen Mitmenschen ist, daß ich nicht sage, was ich meine, und daß ich nicht tue, was ich sage.
Martin Buber