Brainspotting

Brainspotting ist eine psychotherapeutische Methode zur Traumaverarbeitung, die 2003 von David Grand, einem amerikanischen Psychotherapeuten mit psychoanalytischer Ausbildung, entwickelt wurde und mit deren Hilfe emotionale und körperliche Symptome nach emotionalen Verletzungen und traumatischen Erlebnissen verarbeitet werden können.

Was ist ein Brainspot?

Das ist ein Punkt im visuellen Gesichtsfeld, der eine starke körperliche oder emotionale Reaktion in KlientInnen auslöst. Die mit dieser Augenposition verbundene Gehirnaktivität kann bewusste und unbewusste Trauma-Erinnerungen gezielt aktivieren. Durch die sichere Beziehung mit dem/der Behandelnden können die nun aktivierten Trauma-Erlebnisse neu verarbeitet, integriert, werden.

Laut David Grand stellt der Aufbau einer vertrauensvollen und stabilen therapeutischen Beziehung die zentrale Voraussetzung dar, bevor ein traumatherapeutischer Verarbeitungsprozess mit Brainspotting beginnen kann. Brainspotting ist beziehungsorientiert und neurobiologisch-körperlich ausgerichtet. Grand (2010) bezeichnet dieses Prinzip als „dual attunement“. Hierdurch wird ein therapeutischer Rahmen geschaffen, durch welchen sich Klienten während des gesamten Verarbeitungsprozesses durch die fokussierte Aufmerksamkeit der Therapeutin und ihre emotionale Präsenz gehalten fühlen können.

Dabei lautet David Grands „Mantra“: Der Klient führt – der Therapeut folgt. Diese Grundhaltung ist getragen von der Vorstellung und einem Wissen von Heilung, in der die Fähigkeit zur Lösung eines Konfliktes, einer inneren Verstrickung oder der Veränderung eines Symptoms im Klienten selbst liegt.

Wie läuft eine Brainspotting-Behandlung ab?

Während der Behandlung folgen die Augen der KlientInnen langsam einem Pointer in der Hand der Therapeutin. Wird ein Punkt im Gesichtsfeld der KlientInnen erkannt, der eine körperliche Reaktion – zB. Veränderung des Gesichtsausdrucks oder starkes Augenblinzeln – hervorruft, ist ein Brainspot gefunden. Dieser Brainspot ist es, der entweder die Erinnerung an eine traumatische Episode hervorruft oder es wird über den Körper dorthin gespürt. Der methodische Einsatz des Visualsystems (Blickrichtung, Fokus, Aufmerksamkeitsverschiebung nach innen) unterstützen im kontrollierten Rahmen der besonderen therapeutischen Beziehung Stress- bzw. Traumaverarbeitung und somit den Ausbau der Regulationsfähigkeit des Menschen.


weitere Infos siehe: www.brainspottingaustria.com